Dienstag, 2. August 2011

02.August 2011: Über Unzufriedenheit mit der Arbeit und Renten die Angst machen.




Mit ihrer Arbeit
Deutsche immer unzufriedener!
Die Zufriedenheit der Deutschen mit ihrer Arbeit hat sich in den vergangenen 25 Jahren erheblich verschlechtert.
Bewerteten sie 1984 ihre Arbeitszufriedenheit auf einer Skala von 0 bis 10 noch mit 7,6 Punkten, so reduzierte sich dieser Wert bis 2009 auf 6,8 Punkte, ergab eine Studie des Instituts Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen.
Im internationalen Vergleich rangiert Deutschland damit weit hinten auf Rang 18.
Nur in den ehemaligen Ostblock-Staaten Slowakei, Ukraine, Bulgarien und Russland sind die Arbeitnehmer demnach noch unzufriedener.
Die Ursachen für die abnehmende Zufriedenheit sind nach Einschätzung der Wissenschaftler eine zunehmende Arbeitsbelastung, Probleme bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, geringe Lohnsteigerungen und wachsende Unsicherheit über die berufliche Zukunft.
Besonders auffällig ist der Studie zufolge, dass sich bei den älteren Arbeitnehmern über 50 Jahren die Einschätzung komplett gedreht hat.


Mitte der 80er-Jahre verzeichneten sie demnach mit 7,9 Punkten die höchsten Zufriedenheitswerte aller Altersgruppen. 2009 lagen sie mit nun noch 6,6 Punkten sogar unter dem Durchschnitt.
Außerdem habe sich gezeigt, dass Menschen mit einer höheren Bildung in ihrer Arbeitssituation generell glücklicher sind als Beschäftigte mit niedrigen Bildungsabschlüssen.



Und während ostdeutsche Arbeitnehmer lange unzufriedener waren als ihre westdeutschen Kollegen, glichen sich diese Unterschiede in den vergangenen Jahren an."


So titelt Bild im Internet am 2. August. Aber ist das wirklich eine Schlagzeile wert? Wäre es nicht überraschender gewesen, die Deutschen hätten sich deutlich zufriedener über ihre Arbeit geäußert?
Immer mehr 400-€-Jobs, Zeitverträge, Arbeit über Zeitarbeitsfirmen machen doch wohl kaum happy. Und fehlende Anpassungsqualifikationen lassen viele ältere Arbeitnehmer zu Recht um ihre Existenz fürchten. Dazu passt am gleichen Tag die Meldung:


"Altersarmut in Deutschland steigt deutlich
Halle - Die Altersarmut in Deutschland hat einer Studie zufolge in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Im Untersuchungsjahr 2009 hätten die Einkommen in 11,5 Prozent der Rentnerhaushalte unterhalb der Armutsgrenze gelegen, geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hervor. Im Jahr 1995 habe die Quote noch bei 9,4 Prozent gelegen."

Immerhin können wir hier sicheren Gefühls sein: diese Armut steigt weiter kräftig an. Überraschend? Nein, auch nicht. Aber ärgerlich und unnötig. Immerhin spielt sich das in einem der reichsten Länder der Welt ab.

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