Es gab da
einen Autor zu dem eines Tages, nach ersten Erwähnungen seines Namens in den
Zeitungen des Landes, einer der ganz großen Verleger kam, der bereits die
berühmtesten Autoren verlegt hatte.
Dieser bot
ihm nun an, ein Buch mit ihm zu machen und zwar mit jenem Inhalt und in dieser
Form und bei dem Umfang.
Der Autor
hörte sich das an, sagte eine Weile nichts. Der Verleger war verwundert, dass
er keine Begeisterung sah, keine Freude, nur ein fragendes Gesicht.
Schließlich
erhob sich der Autor und gab ihm die Hand.
„Daraus wird
leider nichts, hochverehrter Herr!“
„Warum nicht?“
„Ja, sehen
sie, ich schreibe was mir in den Sinn geflogen kommt, manchmal etwas, was mich
bedrängt, ein andermal was mich hüpfen lässt und springen vor Freude und Glück.
Auch ist es schon mal Traurigkeit, die mich ans Schreiben treibt.“
„Ja, das ist
doch wunderbar. Dafür lieben die Leser sie.“
„Sehen sie,
und wie soll ich da wissen, ob das, was mir morgen in den Sinn kommt und mich zum
Schreiben drängt, das ist, wonach Ihnen der Sinn steht?!“
„Ja …, aber …,“
sagte der Verleger und schwieg dann betroffen.
Der Autor
lächelte ihn beruhigend an, sagte, „So hat eben der eine einen Plan, weil er
nur so zum Erfolg kommt und der andere kann nur vorwärts, weil er eben keinen
Plan hat und so für alle Wege offen bleibt. Heben Sie Ihren Plan für jemanden
auf, der ihn wie sie braucht. Nur mich halten sie bitte aus ihren Plänen raus.“
Noch lange
war diese Antwort des Autors Gespräch unter den literarischen Fachleuten und
Verlegern. Die einen meinten, was der sich da einbilde, andere wiederum hielten
es nur für den Versuch höhere Tantiemen heraus zu schlagen. Nur wenige
schwiegen, denn die verstanden tatsächlich etwas vom Schreiben.
Wen dürfte es
bei diesem Verlauf verwundern, dass dieser Autor kaum noch Erwähnung fand, weil
er von keinem großen Hause gedruckt wurde. Als er aber kaum gestorben war,
nicht verbittert, nein, auch nicht in großer Armut, eher zufrieden stets bei
sich geblieben zu sein, bis zum Schluss sein Schreiben als immer neues Abenteuer
erlebt zu haben, da standen die Verleger bei seinen Erben Schlange und
schließlich wurden seine gesammelten Werke zum nationalen Stolz erklärt.
Seinen
letzten Satz im Testament aber verstanden nur wenige:
„Wenn was von
meinen Texten
jetzt nach Eurem
Sinne ist,
nehmt es,
wenn nicht, konnte
ich Euch halt
nicht helfen.
nicht nehmen ließ
ich mir meine Sinne,
denn nur so konnte
ich gut leben,
ein Schreiber bleiben, allzeit wahr.“
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