Montag, 27. Januar 2014

Klopfer, Polen und das Fehlen der Adjektive



Damals, als wir noch sprachlos waren. Alte, Frauen und Kinder. Ferngeräusche. Küchengeklimper. „Darüber spricht man nicht!“ und „das geht Euch nichts an.“ Sätze wie am Rosenkranz, den hier kaum einer kennt. Fast alle evangelisch oder heimlich ungläubig.
Unser Viertel bestand aus Straßen, deren Häuser wie an Perlenketten nebeneinander hingen, dicht an dicht und längst nicht so schön, mochten sich unsere Nachbarn auch noch so viel Mühe mit den winzigen Vorgärten geben.
Piepenbloks, Brams, Hansen, Wührmann, Meyerdierks, Hinnerk, Petersen, Namen die wir alle kannten. Ja, vor allem die Namen zählten hier, bedeuteten irgendwas. Die Gesichter dazu, ihre Stimmen. Sie wurden betont gesprochen,  die Namen oder langsam wieder.
Wir wussten nicht viel, wir Kinder. Wir waren da. Zu mehr noch nicht.
Wir erfuhren nichts. Saßen brav am Tisch. Das war ihnen wichtig. Lärmten nicht in ihrer Gegenwart. Aßen mit Messer und Gabel. Wer eines davon fallen ließ, hörte auf zu essen.
Das Besteck wurde poliert, bevor es wieder in der Schublade verschwand. Ebenso das Sonntagsgeschirr mit dem Goldrand. In der Woche gab es das Blaue mit den abgestoßenen Rändern und merkwürdigen Schüsseln drauf. Immer aber musste alles aufgegessen werden, wegen dem Wetter.
Meistens waren sie nett zu uns, schweigend, sanft drängelnd, schupsten uns auch schon mal aus dem Weg, nach hierhin, nach dorthin, warum auch immer. Es fiel uns schwer ihre Beweggründe zu erraten.
Wenig Geschichten gab das Viertel uns preis. Ein bisschen Krieg, etwas Flucht und Vertreibung, mehr davon wer wie säuft oder aus der Art geschlagen. Letzteres ging gar nicht. Sollte man lassen.
Alte, Frauen und Kinder. Wenn überhaupt jemand draußen rumlief. Meistens sahen wir die Alten, Rentner, viele Witwen. Denen wichen wir nach Möglichkeit aus.
Wesen wie von einem anderen Stern. Oft mürrisch, giftig, manche müde, traurig. Gekrümmte Gestalten, dunkel gekleidet. Hießen alle mit Vornamen Witwe oder Opa. Oma hießen nur wenige, nur die, die noch einen Kerl hatten, so nannte man die Ehemänner meist. Manche hatten Glück und damit einen guten Kerl. Andere hatten das „Glück nicht gepachtet“, einen „schlechten Kerl“, meist „Stinkstiefel“ oder „faules Aas“.
Viele Männer waren Schweine, was wir nicht nachmachen sollten, wie auch immer. Wir kannten keine Schweine, nur deren Fleisch vom Sonntagsbraten.
Frauen mit dick vorgewölbten Bauch hatten was in der Röhre und nicht aufgepasst.
Die schon Kinder hatten „können wohl nicht lassen.“ Was auch immer.
Wenn wir in den kleinen Küchen hockten oder bei Festivitäten in den engen Wohnstuben war es meist friedlich, wurde es nur gelegentlich laut. Meist bei Schnaps und Bier.
Geschlafen wurde zur Straßenseite, die Untermieter unten, die stolzen Eigentümer im ersten Stock, die Kinder unter dem Dach. Die Küchen gingen zum Garten.
Das Viertel wurde von einer großen Chaussee durchtrennt. Die ließ angeblich ein kleiner Mann namens Napoleon bauen für seine Armee beim Durchmarsch. Auch so ein Krieg, noch länger her. Auf dieser drum auch Heerstraße genannten Straße fuhr in der Mitte die Straßenbahn. Zwei Linien hielten hier an. Die 2 und die 6. Mit beiden kam man in die „Stadt“, zu Karstadt, Dom und Bahnhof. Karstadt war unser Lieblingsziel. In der anderen Richtung endete es im Straßenbahndepot zwischen unserem Viertel und dem Norden der Stadt.
Einkaufen gingen wir auf der Heerstraße bei Woolworth, Rathausapotheke, Bäckerei Piepenblock, Drogerie Hansen. Die Federbetten wurden bei Betten-Wührmann gereinigt, die Wäsche bei Witwe Brams gemangelt, dabei mussten wir helfen, die Laken und Bezüge aus der mäßig nach Seifenlauge riechenden und warm ausdünstenden Maschine herausziehen. Blumen kauften wir wie das Gemüse, frische Hühner und Obst auf dem Wochenmarkt am Pastorenweg, der einfach so so hieß ohne das Pastoren sich dort blicken ließen. Er ging ab von der Lindenstraße, die unserem Viertel Mitte und Zentrum gab. Hier kauften wir Pferdefleisch und Pferdewurst, die Männer ihren Shag-Tabak für die kleinen Pfeifen, Dosen und Toilettenpapier bei Kaisers Kaffeegeschäft, Kaffee bei Arko als frisch geröstete Bohnen. Die kleinen Comic-Hefte mit Tarzan, Falk oder Sigurd gab es dort, wo wir auch das Umschlagspapier für unsere Schulbücher und Hefte kauften. In der Lindenhof, wie wir sagten, lag auch das Kino mit den Plakaten auf denen überwiegend Cowboys und Indianer auf Pferden sich vor Gebirgen tummelten, ritten oder starben.
Die kleinen Vorgärten fanden ihren Abschluss bei den jedes Jahr frisch lackierten Gittern und kleinen Pforten. Hier standen und stützten sich auf die Witwen und Omas und „tratschten“, was sich „nicht gehörte“ aber munter betrieben wurde. Wenn wir in ihre Nähe kamen, schwiegen sie nicht selten, nickten uns zu oder wendeten sich demonstrativ ab. „Warum,“ so oft hätten wir fragen können, „warum“, aber warum sollten wir das? Es war wie es war und wahrscheinlich eher gut und richtig so.
Sie tratschten und wir drückten uns vorbei. Gelegentlich gab es beim Abendbrot Auszüge dieser Geschichten. „Weißt Du, was Witwe Meyerdierks heute erzählt hat …?“ oder „Du glaubst es nicht, Oma Jansen hat gesagt, der …“ Nicht selten sollten wir dann weghören. Dabei war es meist nur „Tünkram“, was wir hörten, „Suff-Zeuch“, „Swienkram“ ohne das wir herausbekamen, warum.
Uns stand das Schweigen zu. Das gaben sie uns gleich bei der Geburt. Wer nicht schweigen wollte, musste sich melden und warten, ob jemand Interesse fand ihm zu lauschen.
Oft hatten wir ein schlechtes Gewissen. Warum? Egal, wir hatten es. Woher auch immer es in uns kroch. Natürlich trieben wir Streiche, zumindest versuchten wir es. Verstießen auch mal gegen das Schweigen. „Schlurrten“ mit unseren Hausaufgaben, hörten nicht richtig zu und was auch immer. Aber das war es nicht. Wir hatten ein schlechtes Gewissen weil wir eins zu haben hatten. Auch das seit Geburt, mitgeliefert mit dem Schweigen.
Wenn man von der Straßenbahnhaltestelle in unsere Straße ging, sah man bereits die Werft am Ende mit ihren Kränen und Helligen über den letzten Dächern. Da und dort arbeiteten die Männer. Vulkan, AG Weser, Neptun, diese Namen kannten wir. Die Großwerften. Wer dort landete war Handwerker und stolz. Andere „malochten“ bei Kaffee HAG oder Haake Beck, Kaffee und Bier. Die brachten Deputate am Monatsende in die Straße. Manch Nachbar bekam davon ab. Die von den Werften brachten nur „Geld nach Haus und nicht zu knapp“. Genauso die von Klöckner, die Stahlwerker. All diese Betriebe zogen sich längs des Hafens entlang, bildeten die Grenze unseres und anderer Viertel. Nicht immer kamen die Männer von dort zurück. Johannes Hinnerk von schräg gegenüber wurde von einem Kranhaken erschlagen, „hat nicht aufgepasst, der Döskopp“, Petersens Willy stürzte in das glühendheiße Stahlbad von Klöckner, „war wohl noch im Rausch“, Addi Petersen, Adolf sagte hier keiner mehr, Addi also stürzte zwischen Schiff und Spundwand, war ausgerutscht. „Dem hat wohl seine Olle ne Bananenschale hingelegt, so wie der sie vermöbelt hat“.
Alles hier, das Viertel, seine Straßen mit ihren Geschäften, diese Nachbarn mit ihren Untermietern und Familien war schon da, als wir Kinder hier hineinkamen. Wie lange schon, ob schon immer, war nicht klar. Wir bekamen nur am Rande mit, wenn einer verschwand. Viele Worte gab es nicht. Jedenfalls über vieles nicht. Welcher Marktstand die besten Geranien und wer mit wem was und was in der Röhre hat oder „dat Suppen“ hatte schon mehr.
Geschenke gab es zum Geburtstag und zu Weihnachten. Irgendwie mussten wir uns die Verdienen mit „artig sein“ und hilfsbereit. Oder So. Denn irgendwie bekamen wir alle zu diesen Tagen etwas geschenkt, egal wie artig wir gewesen waren.
Ja, wir verstanden diese Welt nur sehr wenig, fast gar nicht, fügten uns halt und passten auf. Wir passten ständig auf, bekamen so richtig gute, starke Antennen. Denn gesagt wurde uns ja fast nichts. Also aufpassen. Und Lauschen und möglichst so, dass sie es nicht merkten.
Zwischen der Lindenhof und unserer Straße lagen die Häuser und Gärten, die Kopf an Kopf aufeinander stießen. Obstbäume schmückten hier den Frühling und waren unsre Begier im Herbst, ebenso die Beerensträucher. Die Blumen interessierten uns weniger. Ärgerlich war die uns aufgetragene Jagd nach Unkraut.
An beider Straßenzüge Rückseite hingen Balkone verschiedenster Art und Größen wie Flecken an den grau gewordenen Anstrichen ihrer Putzwände. Diese dienten der nassen Wäsche zum Trocknen und im Winter den Eintöpfen zur Kühlung. Nur wenige trauten sich dort zu sitzen und den Sommer zu genießen. Meist nur, wenn Besuch da war.
Überhaupt Besuch. Der war wichtig. Nur dann gab es Ausflüge, in den Hafen oder in die Stadt. Dann musste man was zeigen. Wir Kinder wurden aufgeputzt und durften nur noch artig sein, uns nicht beschmutzen und die Kinder der Besucher anvertraut. „Spielt etwas“, hieß es oder „passt gut auf die auf.“
Das gelang nicht immer. Hansens Thomas hatte Pech mit seinem Cousin. Der blieb an einer spitzen Stange mit seinem Bauch hängen auf dem Schrottplatz um die Ecke neben Tante Emma die hier Witwe Meier hieß. Sie waren auf dem Haufen aus Stangen, Blechen und Karosserieteilen rum geklettert, wie wir es alle taten, so lange der „blöde Paul“ uns nicht davonjagte.
Und der Cousin war einfach „zu dämlich“, hatte plötzlich diese Stange im Bauch und schrie ganz fürchterlich. Der Paul war angerannt gekommen und hatte, „bescheuert wie der war“ die Stange einfach raus gezogen und der Cousin sein ganzes Blut dem Paul über die Lederschürze gespritzt. Dabei war der Cousin dann gestorben, noch bevor ein Arzt ihm helfen konnte. Thomas haben wir danach auch nicht mehr gesehen. Kam in die „Klapse“. Die Eltern zogen bald darauf aus unserem Viertel fort. Warum auch immer. „Weg mit Schaden“ hieß es am Gartenzaun.
Es hieß auch, die Zeiten früher wären „schauderhaft“ gewesen, mehr als die zur Zeit, „hoffentlich, dass die nicht wiederkommen.“ Schwer verständlich all das. Was für Zeiten? Was für Schauder? Krieg, nun ja, der war vor uns da. Uns erschien es klasse mit Pistolen und Gewehren zu schießen, taten unsere Helden, die Cowboys und Indianer doch auch.
Wenn sich die Nachtschatten um uns gruppierten unter den Dachschrägen mit den Klappfenstern hörten wir auch mal, was wir nicht hören sollten, gaben davon nie etwas preis, nicht mal unseren besten Freunden. Man schloss alle Fenster in der Nacht, öffnete sie am Tag zum Lüften. Wer tagsüber die Fenster zu hatte, verbarg etwas. Aber was?
Bei so viel Fragezeichen fiel uns das Fragen nicht leicht. Wir kuschelten uns lieber an die Antworten, die wir fanden.
Alles war hier heil, als wir dazu kamen. Nichts mehr „kaputt“. Der Krieg, von dem sie sprachen, klang uns fast wie eine Erfindung ihrer Phantasie. Alles war und wurde ständig sauber gehalten. Besonders wir. Irgendwie nutzten sie uns wie die Autos, die nach und nach unseren Spielraum auf den Straßen verengten. Wir waren vorzeigbar, jedenfalls taten sie das mit uns.
Tod war uns nichts schlimmes, kam der doch meist zu anderen, nicht zu uns und wenn er zu uns kam, dann sprachen wir nicht darüber oder wurden einfach einen weniger wie bei dem Thomas oder der Rita, dessen Vater sich aufgehängt hat, der Vater, der der einzige Witwer war in unserer Straße, weil seine Frau „den Krieg nich verknust hat“. Und dann kam Rita ins Heim, „dat arm Tüch“, und bald schon kam Maria zu uns dafür, die mit ihren Eltern in deren Haus zog.
Wir waren weder arm noch reich dran. Irgendwie waren wir nur irgendwie dran. Lag es daran, dass wir mit Adjektiven in der Schule unsere Mühe hatten? Worte wie schön, bunt oder grün und blau kamen nur schwer über unsere Lippen vor den Hauptwörtern. Meistens reichten uns die, die Hauptwörter oder wir machen die anderen zu Hauptwörtern, der „Blöde“, die „Schöne“ oder der „Piekfein“. Hauptworte gaben uns Sicherheit, entsprachen den Häusern unserer Straße zwischen denen sich auch keine Adjektive und Adverbien oder Artikel eingeschoben hatten. Haus an Haus. Familie an Familie. Zaun an Zaun. Hauptworte. Alles. Die Werft. Der Hafen. Der Tod. Was braucht es noch?
Die Liebe? Ja, die auch. Wir wurden geliebt, zumindest wurde es uns öfter gesagt. Es gab „Liebe zwischen Mann und Frau“ auch wenn wir uns das nicht genau erklären oder vorstellen konnten. Die Männer und Frauen unseres Viertels saßen, aßen, arbeiteten, sprachen das Nötigste und wo war da die Liebe zwischen Mann und Frau, was sollte die sein, wozu brauchte man das? Es wurde geflüstert es habe etwas mit den Schlafzimmern zu tun. Und damit, dass sie nachts die Fenster dort schlossen.
Liebe interessierte uns nicht. Wir fanden nichts von ihr, was uns hätte an ihr Gefallen oder auch nur Interesse finden lassen. Liebe war ein Wort wie Krieg. Irgendwie vergangen oder nicht wirklich da. Eine Erwachsenenmacke. Etwas, was vielleicht noch für uns kommt. Alles war und hieß wie es war. Der Winter war kalt. Der Sommer heiß. Das Eis glatt, der Schnee feucht. Mehr brauchten und wollten wir nicht. Wer zu viele Adjektive gebrauchte, den hielten wir für verrückt. „Hat se nich alle“, „nicht ganz gesund im Oberstübchen“ und das mit dem Denken sowieso, das „überlasst besser den Pferden, „die haben den größeren Kopf dazu“.
Drum schickten sie uns zum Spielen, was immer sie glaubten, was wir dann taten. Spielen und Kinder gehörte für sie zusammen wie artig und Kinder, oder brav und Kinder. Artig, brav, doof, bekloppt, klasse, schwer, hoch, tief, viel mehr Adjektive brauchten wir wirklich nicht. Und ob die klein oder groß geschrieben wurden war uns „schnuppe“. Wir setzten sie ein wie Hauptworte in unseren Sätzen, für die wir weder Kommas noch Semikolon brauchten. Alles „Tünkram“ für uns. Wort, Punkt, Ausrufezeichen, Fragezeichen, Schluss. „Nix für Klabautermänner“. „Laberonkel“ wollte keiner sein.
Wir gebrauchten Schaufeln, Besen, Kehren, Räder, Eimer, Tische, Stühle, „unseren Verstand“, „gaben uns Mühe“ liefen „herum“, sangen Lieder.
Unser Viertel war ein Reich der Hauptworte, kein Paradies für Eigenschaften. Die bekamen wir erst mit der Zeit mit und dann sehr zögerlich, fast ängstlich, wussten wir doch, nur auf Hauptwörter trainiert, nicht wie mit ihnen umgehen und was uns durch sie geschieht.
Auch wir selber waren nur ein Wort. Der Thomas, der Hanz, der Bekloppte, die Schnarchnase, der Wildfang, wie die Erwachsenen um uns herum waren die Witwe, die Olle, der Suffkopp, der Malocher, der Schlappschwanz, die Knickrige, der Geizhals, das Faultier. In den Hauptworten lag das ganze Wissen über die Person von jetzt an und für alle Zeiten.
Überhaupt Veränderung. Gab es kaum. Wir wurden nur selten ein Jahr älter, viel zu selten nach unserem Geschmack. Ansonsten blieb vor allem alles gleich. Selbst wenn wir die Klasse wechseln durften blieb der Klassenlehrer gleich und die Klassenzimmer waren nicht zu unterscheiden. Die Schule musste auch schon Jahrhunderte hier stehen und Millionen gequält haben. Die Strafen blieben auch gleich, ob „hinter die Ohren“ oder „auf die Finger“.
Die Häuser wurden im Höchstfall neu angestrichen, wie die Zäune, aber stets in der gleichen alten farblosen Farbe. Nur in unseren Träumen veränderte sich das. Die Hauswände rissen auf, die Autos verbrannten im Phosphor, Menschen rannten, flohen die Straße hin und her, brennend ihre Haare, ihre Kleidung, Gesichter angstverschmerzt aber unbekannt, nur zu ahnen, wer was war im Traum. Dann begann die Straße auch mal zu tanzen wie ein wildes Pferd, rissen die Pflastersteine sich frei und flogen mit Funken und Bombensplittern umher. Dann hörten wir Schreie, Weinen, Gestöhne. In unseren Träumen veränderte sich hier was, aber schon beim Erwachen war uns klar, dass wir von der Vergangenheit geträumt hatten, spärlich erzählter Vergangenheit an Küchentischen zwischen dem Schweigen und Schlürfen und Kauen. Außerdem schien uns diese geträumte Veränderung zwar aufregend aber nicht wirklich schön, Veränderung damit nicht wirklich sinnvoll. Eine andere Veränderung als die in unseren Träumen war uns schwer vorstellbar. Blieb die Versetzung von einer Klasse in die andere und das Geburtstagsgefeiere, obwohl letzteres auch nicht wirklich Veränderung war, eher immer gleich, bei den Erwachsenen mit Alkohol, Lärm und nicht selten Streit, bei uns mit Süßigkeiten, Socken, Hemd oder Hose für den Sonntag und Kakao.
Uns war es gleich, wir kannten nichts anderes. Was wir auch nicht mochten war „fremd“. War jemand „fremd“, war das nicht gut. „Fremde“ sowieso. Meistens „Zigeuner“, „Habenichtse“, „Flüchtlingspack“ oder „Polen“. Polen sowieso, die „klauten wie die Raben“ und die „Zigeuner“. Unter „Flüchtlingspack“ sagte uns nur „Pack“ wirklich was. „Pack“ mit nichts davor war uns klar. „Pack“ waren die anderen, die man meiden sollte, die nichts „taugten“. Wir waren nicht Pack, niemals. Das war klar. Zum Pack zu gehören ging gar nicht, wäre uns auch nie in den sin gekommen, egal ob „Zigeuner“ oder „Polen“.
Von unserer Straße aus konnte man am Ende des Kirchwegs zu den Barracken sehen. Die „KZs“ hieß es, aber niemand vergast. Sowas verstanden wir gar nicht Eher schon, dass da die Zigeuner hineingehörten. Und das „Flüchtlingspack“ auch nichts Besseres verdient hätte. Selten sahen wir sie, die Leute dort. Die Zigeuner tatsächlich meistens mit schwarzen Haaren wie im Bilderbuch. Wir Kinder hatten zwei Möglichkeiten, Flucht oder Schreien. War es nur eine Person schrien wir Schimpfworte, waren es mehr, flohen wir.
Nicht ganz klar war uns unsere Sprache, wenn wir mit anpacken sollten. Auch sollten wir in der Schule es „packen“ und in der Adventszeit wurde Pakete für die Zone gepackt mit Süßigkeiten, die wir auch gerne selber geschlickert hätten. Dagegen „Pack schlägt sich, Pack verträgt sich“. Kein schönes Thema. Meistens machten wir daher einen großen Bogen rum.
Erna war kein Pack. Erna war das schönste Mädchen in der Straße. Erna war Erna und alle wollten mit ihr spielen. Bei Karl-Heinz wussten wir es manchmal nicht. Karl.-Heinz schlug uns bisweilen, einfach so, verkloppte uns hart und jähzornig. Er hatte immer seine Fingernägel dreckig, sogar am Sonntag. Seine Klamotten stanken nach Erde und Schweiß. Also, bei dem war uns nicht klar ob er Pack war. Ein bisschen bestimmt, auch wenn er ein Nachbarsjunge unserer Straße war.
Ilse war kein Pack. Ilse war scharf, zeigte uns, wenn wir wollten, wie sie pinkelt und ließ uns regelmäßig überprüfen, wie ihre Titten wuchsen. Das ging bei ihr fix, da sie fett war und viel Fleisch um ihre Knochen herum schwabbelten beim Laufen. Das war uns egal. Hauptsache Titten. Hauptsache Spalt. Nur die anderen Mädchen waren neidisch. Waren sie doch längst noch nicht soweit. Da half auch kein Streicheln, ziehen oder drauf pinkeln, was besonders Ilse öfter gerne tat.
Und irgendwie packten wir alles, was man uns aufgab. Wir wussten selber nicht warum, lag doch kaum Ehrgeiz in unseren widerspenstigen Bemühungen. Große Ziele verbanden wir damit nicht. Es war noch so, dass wir werden sollten, was die Väter und Mütter waren. Einige dachten eher an Polizist oder Lokomotivführer, wenn sie eine Spielzeugeisenbahn hatten. Ich eher nicht, hatte auch nur eine Dampfmaschine, die ich ab und zu laufen und dampfen ließ ohne recht zu wissen, was ich damit sonst noch spielen sollte.
Was wir gar nicht verstanden, war unsere Traurigkeit, waren diese Schatten, die besonders nachts über uns herfielen, diese Angst, die uns oft zum Schreien gebracht hätte, wenn wir uns denn getraut hätten. Angst zeigte man hier nicht. Das wussten wir von klein an. Es gab Stunden selbst im hellsten Sonnenschein, da wirkte unser Viertel düster, als gäbe es da ein großes Untier, was sich darunter verkrochen hatte. Es war unheimlich, war spürbar, immer wieder und wir konnten es doch nie sehen oder fassen. Es war mal in uns, mal in den Erwachsenen, dann wieder auf den Straßen und Dächern. Es war da und nicht. Es machte uns aber klar, dass wir später von hier fort müssten. Von uns Kindern wollte keiner in den Straßen wohnen bleiben. Auf keinen Fall. Diese Erwachsenen sahen so aus, wie wir nie aussehen wollten. Und sie taten so viele Dinge, die wir nicht mochten, rochen bisweilen so unangenehm, dass wir darum beteten nicht mehr zu lange ihre Kinder sein zu müssen. Wir wollten nur eins: Erwachsen werden und fort von hier. Auch die Enge in den Häusern, den Stuben, der ewige Wäsche- und Kohlgeruch trieb uns hinaus. Nur auf der Straße fühlten wir uns wohl und hätten wir das Wort schon gekannt und verstanden auch „frei“. Die Straßen führten alle woanders hin. Zum Hafen auf die Schiffe nach Übersee, auf die Heerstraße zur Stadt und anders zum Land hinaus. Mit der Straßenbahn konnte man sogar bis zum Flughafen kommen. Das hatten wir aufgeschnappt. Flughaufen, Flugzeuge, nach Afrika oder China fliegen. Soviel verstanden wir bereits. Alles Möglichkeiten, wollte man nicht hier bleiben. Die Straßen also. Unser Kinderhimmelreich, Paradies unsres Tobens und Treibens. Schwer nur ließen wir uns abends zurück in die Häuser treiben, hinter die Gartenzäune in die Küchen und Stuben an das blaue Geschirr mit dem sauren Brot.
Wolfgang vor allem, der blieb so lange, dass wir manchmal schon beim Zähneputzen waren und wir immer noch seine Mutter ihr „Woooooolfkang“ als Schrei durch die Straße hüpfen hören konnten.
Witwe Trine, seine Oma, konnte kreischen wie ein Raubvogel und so sah sie mit ihrer Nase auch aus. Aber er ließ sie einfach lange Schreien und Kreischen, kam als einziger von uns erst spät nach Hause. Nur wenn sein Vater, der Käpt’n da war, dann kam er wie wir sofort gelaufen. Der Käpt’n schimpfte nicht mit ihm sondern mit den „Weibern“ wie er sie lautstark nannte. Und „Weibervolk“. Sie würden seinen guten Wolfgang nur mästen und verfetten, den armen Jungen. Auch würde der total verweichlicht.
Dem Käpt’n war es egal, ob wir es hörten. Der kümmerte sich überhaupt wenig um die Nachbarn. „Das kommt von den Hottentotten, wo der immer rumfährt“, hieß es zu seiner Entschuldigung. Der Käpt’n wurde von allen dienerhaft gegrüßt, ganz besonders höflich und sobald man ihn sah. Der hatte es in den Augen aller ja auch am weitesten gebracht hier. Kapitän zur hohen See. Wir verstanden das nicht. Gab es auch ein anderes Meer, eine niedrige See? Der Käpt’n war uns unheimlich. Ein Studierter, der einzige der Sorte, den wir kennen lernten. Ein „Mathe-Ass“, betonte mein Alter immer wieder. Und natürlich „pass also auf beim Rechnen. Bist Du da gut, bist Du für alles gut!“ Der hatte leicht sprechen. War Optiker, geht auch nur mit Rechnen, sagte er jedenfalls. Ich hatte mit den Zahlen meine Probleme. Die meisten von uns. Das war fast noch schlimmer als das mit den Adjektiven. Außerdem war den Erwachsenen nicht zu trauen. Wer von denen war denn Kapitän oder wie meiner Optiker geworden? Und notfalls konnten wir ja als blinde Passagiere an Bord gehen. Ab nach Amerika. Da wurde man vom Tellerwäscher zum Millionär. Sagten hier alle. Millionär war uns eigentlich egal, Tellerwaschen nicht unbedingt unsere Wunschbeschäftigung, aber so wie es die Alten sagten, ganz bestimmt ein besseres Leben als hier im Viertel im Schatten des großen Schweigens und ungezähmter Hauptworte.
Einmal habe ich es sogar ausprobiert, das Weglaufen, nicht an Bord eines Schiffes, einfach nur so mit Bus und Bahn bis ans Ende der Stadt. Als ich mein Pausenbrot aufgegessen hatte, dachte ich mir, dass ich das mit dem weglaufen auch später noch machen könnte, mit mehr Taschengeld in der Tasche.
Hans, vom Ende der Straße kurz vor der Straßenbahnhaltestelle, ist weggelaufen. Kam nicht wieder. Später hieß es der sei „unter die Räder gekommen“. Einige behaupteten, den hätten seine Eltern wohl „an die Zigeuner verkauft“, trauten sich nur nicht das zuzugeben. Das mit dem Verkauf an die zigeuner drohte uns allen. Immer wieder. Wen wir „unartig“ waren oder schlechte Noten mitbrachten aus der Schule, schlimmer noch, wenn die Lehrer unsere Eltern sprechen wollten. Es gab irgendwie immer wieder Anlässe uns mit dem Verkauf an die Zigeuner zu drohen, meist mit dem Zusatz, wir wüssten es nicht zu schätzen, wie gut wir es hätten und wenn wir weiter so undankbar …!
Aber der Hans war nicht verkauft worden. Plötzlich hieß es, der Alte habe den im Suff totgeschlagen, „Unglücksfall, is mit dem Koppe an Herd kommen“, sagten entschuldigend unsere Leute. Das wars.
Auch Erna verschwand mal. Als sie wieder da war, sagte sie nix, sprach überhaupt nicht mehr mit uns und nicht mit anderen. Wir hörten nur, „De Onkel, dat Swien, dat Aaas!“ So richtig was zusammenreimen konnten wir uns daraus nicht.
Schwer etwas zu erzählen, wenn nichts erzählt wurde, nicht wirklich und doch etwas erzählt werden muss, weil da was war und ist, was heraus drängt, ans Licht will, auf die Straße, mitten in das Viertel. Warum wurde nur befohlen, nie zugehört, warum diese Gewalt in den Stimmen und Schlägen, die „Backpfeifen“ nicht mitgezählt. Warum unsere Träume? Warum dienten wir stumm, fragten nie, wussten den Sinn von Fragen nicht und nicht wie sie an zu wenden?
Warum blieb uns Zärtlichkeit verwehrt, mochten auch wir selber nicht zärtlich werden? Warum mieden wir jeden normalen Hautkontakt wenn wir uns nicht gerade „kloppten“. Warum schämten wir uns dauernd und warum für unsere Alten?
Liefen wir nicht recht munter herum, bekamen satt zu essen, konnten uns des öfteren vergnügen? Wir haben es gesucht oder gemieden. Sind raus aus dem Viertel, wenige nur sind geblieben oder zurückgekommen. Gesprochen darüber haben wir nie. Nicht darüber warum wir wirklich gegangen sind, noch über das was uns bedrückt hat.
Es ist ein Viertel, Teil eines Stadtteils wie wahrscheinlich tausend andere im Land. Unser Viertel, unser Start in das Leben, vollgestopft mit Erinnerung, die wir nicht zu fassen, zu benennen vermochten. Misstrauisch gegenüber Worten, hellhörig wenn Schweigen uns umgibt. Geborgen auf Straßen, ängstlich zwischen Wänden. Keine Jahreszeiten. Nur Zustände zwischen den Zäunen. Ein Jetzt nur, nie ein Vorher, nie ein Danach, letzteres höchstens mal als Drohung. „Wartet nur …“, „Das wird euch …“ oder „aus Euch wird nie ..“. Drohungen statt Blick in die Zukunft. Trauer statt Vergangenheit, stumme Trauer, Bitterkeit. Wenn es etwas aus der vergangenheit, dann waren es Vorwürfe gegen uns, sie nicht „mitgemacht“ zu haben. Danach musste es Vergangenheit im Viertel gegeben haben und die Alten hatten sie „mitgemacht“. Der wahre Kern dieses Wortes wurde uns erst Jahrzehnte später wirklich klar. Da wussten wir auch erst, was mit den Baracken wirklich los war, diesen „KZ’s ohne Vergasen“.
Aber was sollen wir diese armen Bewohner von heute aus damit belasten. Irgendwie schienen sie uns schon immer bestraft zu sein. Bestraft mit ihrem Leben, ihrem Aussehen, arm dran wie die ewigen Kittelschürzen der Frauen, die sie trugen von morgens früh bis zum Schlafen. Schürzen, auf denen sie ständig ihre Hände trocken und sauber strichen. Kittel wie ihr Leben. Schwarze und grau-schwarz e der Witwen, bunte, langsam verblassende der Mütter und Omas. Kittel und Schürzen, von morgens bis abends, dazwischen wir, wachsend mit aller Kraft und Sehnsucht, zuerst die Schürzen, dann die Kittel zu überragen.
Kittel statt Zärtlichkeit. War es das? Oder die schweren Hosenbeine der Männer, der strenge Tabakgeruch, diese Schritte, mit denen sie die Häuser leicht zum Zittern brachten, diese Hosen, dunkel, schwarz, dunkelblau, sonntags grau. Diese Hosen am Abend, und dann „Samstags gehört Papi uns“, und Sonntags, Hosen, Mief, strenge Bügelfalten, Hosenväter, Hosenmänner, immer wieder laut betont, ärgerlich, wütend, „noch habe ich hier die Hosen an!“, wir dagegen, die Kinder, sollten uns zu den „Röcken“ scheren, wenn wir ihnen nicht willkommen waren.
Kittel, Hosen, Tapeten. Damals wurden Tapeten verklebt. Tapeten mit Mustern. Ganz andere Muster als das Muster der Polstermöbel. Wieder andere Muster die Gardinen. Gardinen und Tapeten waren auch wichtig. Und das sauber halten der Polster.
Für Teppiche und Polster gab es Teppichklopfer. Auch gut geeignet für uns Kinder, „wenn sonst nichts hilft“, oder „ihr es nicht anders wollt“.
Es wurde jeden Tag geklopft. Sichtbar die Teppiche, die auf Stangen in den schmalen Gärten hinter den Häusern dafür hingen. Mit dem klopfen der Teppiche zeigten sie Stärke und Fähigkeit zur Sauberkeit. Wo die Männer klopfen mussten, „geiht dat nich lange mehr gut.“ Die Frauen starben dann wohl mal oder standen plötzlich wieder an der Stange, stolz und kräftig schlagend.
Alte, Frauen, Kinder, Kittel, Hosenbeine und der Tratsch, ein Viertel ohne Geigen oder trompeten, mit spärlichem Kirchgang obwohl die Kirche um die Ecke offen stand, meist benutzt, wenn, dann von den Frauen, leichter fiel den Männern der Kneipengang. Gab es an eine Straße weiter, backsteinig düster und drinnen wie der Kamin für Räucherware. Da drinnen nur schwach zu erkennen ihre Gesichter, gerötet, die Augen blank, silbrig im Licht der Thekenfunzeln.
Nix für „die Blagen“, riefen sie. „Ruut mit ju!“ und so umschifften wir stets weiträumig diese Kneipen. Holten höchstens mal mit den Müttern die Männer dort ab, wenn sie gestützt werden mussten. Auf allen vieren, das war allen klar, das war peinlich, das machten sie nicht, lieber Frauen und Kinder holen lassen und zwischen denen sich führen lassen. Vorsicht. Morgen ist wieder Tag. „Bildet Euch nichts ein! Vorsicht“. Wer nicht geholt wurde, kroch die Zäune entlang und entlang der Blicke hinter Gardinen. Auffällig wer alles dafür wach blieb oder wach war.
Butterkuchen gabs auch, mal Pudding, mal Eis, mal ein paar Groschen, „aber nich gleich allet verplempern“ und es gab uns. Es gab uns als eigenes reich, jeder hatte sein eigenes Weltall in sich, tobte es aus, spätestens seit dem wir lesen konnten. Wir träumten uns weit, wir träumten uns weg, wir träumten uns hoch und tief, flogen, schwammen, ritten, tanzten,. Warten so viel mehr und fähig, als es die hier, diese Alten je sich vorstellen konnten. Keine Ahnung hatten sie von uns. Von unserer Flucht, unserem Verrat an ihren versuchen es uns „besser gehen zu lassen“. Bücher, Comics, egal, Hauptsache was zu lesen. In den Büchereien war es warm im winter und besser als zu Hause. Viel saßen wir auch auf den Klos mit Spülbecken und lasen, immer wieder an den Ketten ziehend, damit sie dächten, wir kackten oder so.
„Lesen ist für Stubenhocker“, hieß es. Und die sähen blass aus so wie der Müller Friedhelm, der nur auf dem Büro rum hockt und „sein Frau schon lang kein Mann mehr ist“, überhaupt ein „Wunder und wer weiß ob dat Blach überhaupt von dem is“. Sie nannten Leser auch Bücherwürmer und die wurden hier so verachtet wie die Maulwürfe, die die kleinen Beete untergruben und mit dunklen Haufen zerstörten.
Es war ihnen nicht vor zu werfen. Sie hatten irgendetwas sehr Schreckliches überlebt. Andere nicht. Und so hatten und behielten sie für den Rest ihres Lebens recht, unschlagbar ja der Beweis ihres Überlebens. Sie mochten uns, bestimmt, irgendwie, aber sie brauchten auch ihre Haut, diesen Panzer aus Rissen, Rot und Blau, dieses Fett darunter gegen die Kälte. Sie waren nicht besonders schön aus den Trümmern hervorgekommen, aber dafür arbeitsam, sauber, akkurat, willensstark, bewegliche und niemals schaffensmüde Säulen ihrer Stadt, ihres Landes. Und wir hingen daran wie Eichhörnchen an den Zweigen uralter Kastanien oder Eichen.
Manchmal wünschten wir in unseren Träumen unter den schrägen Dächern dem Viertel einen neuen Krieg, den Einsturz der Häuser, sehnten uns nach den „Tommys mit ihrem Fußballspiel“ und Phosphorbomben. Wünschten uns das, um ihnen endlich zu begegnen, den Erbauern und Bewohnern unseres Viertels, hofften ihnen so endlich mal näher zu kommen, sie zu erleben wie richtige Menschen mit Gefühlen und Seelen, ja vielleicht sogar „in Liebe vereint“ was immer das sei.
Träumten wir das. Schämten wir uns. Träumten wir das. Immer froh am Morgen, den Tag davon frei zu haben. Damals, als wir noch sprachlos waren.

(c) bild + text jörn laue-weltring lingen 2014


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