Es geschieht
aber zur unserer Zeit, dass ein Mann früh am Morgen seine Wohnung verlässt, auf
die Straße tritt und dabei einen anderen Mann anrempelt, der unschlüssig vor
dem Mehrfamilienhaus steht. Beide
entschuldigen sich und der Hausbewohner strebt zu seinem Fahrzeug.
Alles
funktioniert wie immer und schnell erreicht er die Stadtautobahn. Da fällt ihm
etwas ein. Er hat Papiere vergessen, die er auf der Arbeit braucht. Nun doch etwas schlechter gelaunt nutzt er
die nächste Abfahrt und kehrt zu seinem Wohnhaus zurück.
Bei der
Wohnung angekommen hört er bereits durch die Tür zwei Stimmen sich heftig
unterhalten. Er schließt verwirrt auf, betritt das Wohnzimmer und sieht seine
Frau mit dem Mann von vorhin am Couchtisch sitzen. Sie ist immer noch im Bademantel, so wie er
sie verlassen hat. Der Mann hat seine Jacke abgelegt und weint.
„Gut, dass Du
kommst, “ sagt die Frau zur Begrüßung ohne jede Verlegenheit.“Das ist Herr
Krüger und er braucht Hilfe.“
Der Hausherr
stellt sich mit „Herr Brüning“ vor und setzt sich zu den beiden.
Nach dem der Herr Krüger seine Geschichte auch ihm erzählt
hat, steht der Herr Brüning auf, holt sich das Telefon und informiert seine
Firma, dass er heute eventuell nicht kommen könne. Dann setzt er sich wieder
und zusammen überlegen sie, wie Herrn Krüger geholfen werden kann.
Ein Märchen?
Fürwahr, was sonst.
Wer lässt
schon einen wildfremden Mann morgens in seine Wohnung und wer kann so einfach
von der Arbeit fern bleiben um einem wildfremden Menschen zu helfen.
Nur ein Märchen, fürwahr, wie aus uralten Zeiten
als der Wind noch durch die Ritzen strich und der Ofen Wärme gab den Menschen
in der Küche.
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