Montag, 18. Februar 2013

Zu unserer Zeit



Es geschieht aber zur unserer Zeit, dass ein Mann früh am Morgen seine Wohnung verlässt, auf die Straße tritt und dabei einen anderen Mann anrempelt, der unschlüssig vor dem Mehrfamilienhaus steht.  Beide entschuldigen sich und der Hausbewohner strebt zu seinem Fahrzeug.

Alles funktioniert wie immer und schnell erreicht er die Stadtautobahn. Da fällt ihm etwas ein. Er hat Papiere vergessen, die er auf der Arbeit braucht.  Nun doch etwas schlechter gelaunt nutzt er die nächste Abfahrt und kehrt zu seinem Wohnhaus zurück.

Bei der Wohnung angekommen hört er bereits durch die Tür zwei Stimmen sich heftig unterhalten. Er schließt verwirrt auf, betritt das Wohnzimmer und sieht seine Frau mit dem Mann von vorhin am Couchtisch sitzen.  Sie ist immer noch im Bademantel, so wie er sie verlassen hat. Der Mann hat seine Jacke abgelegt und weint.

„Gut, dass Du kommst, “ sagt die Frau zur Begrüßung ohne jede Verlegenheit.“Das ist Herr Krüger und er braucht Hilfe.“

Der Hausherr stellt sich mit „Herr Brüning“ vor und setzt sich zu den beiden.

Nach dem der  Herr Krüger seine Geschichte auch ihm erzählt hat, steht der Herr Brüning auf, holt sich das Telefon und informiert seine Firma, dass er heute eventuell nicht kommen könne. Dann setzt er sich wieder und zusammen überlegen sie, wie Herrn Krüger geholfen werden kann.

Ein Märchen? Fürwahr, was sonst.

Wer lässt schon einen wildfremden Mann morgens in seine Wohnung und wer kann so einfach von der Arbeit fern bleiben um einem wildfremden Menschen zu helfen.
Nur ein Märchen, fürwahr, wie aus uralten Zeiten als der Wind noch durch die Ritzen strich und der Ofen Wärme gab den Menschen in der Küche.

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