Freitag, 29. März 2013

Mein Lingen



im Takt der Zeit wuchert eine vernaschte Stadt
wo träge platte Schiffe grüßen vom alten Kanal

an den Auen der hier besonders verhuschten Ems
wirklich allerfeinste Kuchen jeder Art die Frauen backen

zu jedem festlichem Beisammensein und Stand bereit
bisweilen dröhnig begrüßt von rußigen Schornsteinen

der Schrottlieferanten, aussortiertes Futter für das Stahlwerk
Kraftwerke mit milchig breiter steil aufsteigender Wolke

den Fernverkehr vom atomaren Leichtsinn, der aber der Stadt
das Säckel reichlich füllt, Kilometer weit grüßen

lässt man sich’s gut gehen, solange es damit weiter
so spendabel läuft, nichts Schlimmeres geschieht als die

immer wieder alle erschreckenden dunklen Wolken
ihrer in der Stadt großzügig verteilten Chemiewerke

fliehen sie beizeiten schon mit ihren Fahrrädern
aller Edelmarken in das vermaiste Land, stellen sich unter

bei den langgestreckten Schuppen der Masttierställe
heben ihre stets griffbereiten Gläser zum Trunke

der manchen ihrer Kinder den liebevoll dekorierten Grabstein
viel zu früh beschert wie die gut besuchten Trauergottesdienste

Keine Kommentare: