Donnerstag, 26. September 2013

In unverschämter Zweisamkeit



was sind mir die welkenden Blätter, die hier gefallen
was im staubtrockenem Baumkleid der Farbe Toben
was mir am gerodeten Ufer der eiskalte Wellenschlag
was mir des kahlen Ackers Grau und Steingewinsel
wenn mir Dein scheuer Lippenflug den Atem raubt
die Seele treibt aus allen Fugen und dem Leib

was mich hindern dunkel verhängte Stunden in den Stuben
was der so arg rüttelnde, schüttelnde Kerl aus den Lüften
was sein Krachen und Blöken in den Balken, auf dem Dach
was die Heimkehr der Spinnen, Mäuse, Ratten in die Keller
kann ich Deinen Leib umfassen, seine Füße küssend necken
wie des Lebens ganze Heiterkeit ins Du getränkt von unserer Liebe Saft

was soll ich aufhängen mich hier, die Steine zum Wurf erheben
was streiten, diskutieren, Flüche auf den Straßen jagen
was nach unten treten, was nach oben mich bücken, strecken
was mich mit dem Leben schlagen, als mich verweigern dieser Zeit
wo Du bei mir bleibst, zu riechen, zu fühlen was mit uns strömt
in Liebeshändel, Liebestreiben, Liebestaumel voll abgefahrenem Karussell

was, was, was, wenn, ja,
kein Wort, kein Bild uns mehr sein kann und Leben
als dieses unser explodierendes Wir
was, was, was, wenn, ja,
wenn Du mit mir unseren Reigen so geigst
und tanzt bis zum fernen Ende
in unverschämter Zweisamkeit

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