Dienstag, 29. Oktober 2013

Das dritte Buch























im alten Wald nun
am steilen Abhang
brechen die Äste
fliegen die Blätter
begleitet vom Knirschen
und Seufzen der Stämme

darüber die Wolken
den müden Augen
dunkel geformte
Sagengestalten
auf ihrem wilden Ritt
durch frierende Herzen

hat der Himmel
sein drittes Buch
uns aufgeschlagen
lernen wir mühsam
diese Herbsttage
buchstabengetreu

wendig vor zu tragen
im lauten Orkangebrüll
gezerrt durch die Gassen
aufs Kopfsteinpflaster
geschlagen ausgerutscht
auf blutbeflecktem Laub

den Kopf oben zu halten
die steifen Knochen
nackt kaum noch gelingt
einander zu wärmen
zwischen den Wolken
der Sonne Strahlen zu finden

bis im vierten Buch
der Schnee erscheint
uns einzukuscheln
der Lichterschein der Kerzen
gleich uns voll
der Hoffnung tanzt

mit den Schatten
an unseren Wänden
bevor wir auf
der Kälte Eiskristalle
sanftmütig geworden
bereit nun uns legen

zum großen Abschied hin

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