*
eine
Stadt
zwei
Türme kupfergrün groß ihre Schatten über dem Land
dort
den Bauern war ihr Preis stets zu hoch
schon
früh von den Bürgern
gegen
den Dom
ein
Rathaus gepflanzt
ohne
Türme
Rathaus
und Dom
davor
der steinerne Roland
ihm
gegenüber
in
der Börse noch immer mit Getreide gezockt
schön
aber ihre Renaissancefassaden
im
Fadenkreuz von Napoleons Heerstraßen
ist die Welt für uns nicht weit
*
vergattert
in den Gesang von Werkssirenen
warteten
wir auf die Ferien
unsere
Ohren tief in die Kopfkissen versenkt
unser
Horizont
die
Helligen von AG Weser von Vulkan
die
Schiffe aus Übersee
beladen
entladen
weiter
unten
wo
die Stadt spitz zum Meer hinzeigt
der
flüssige Stahl
sind
einige hineingesprungen gefallen
wie
es hieß
wurde
viel erzählt
am
Kiosk beim Bier fiel für uns das Pfandgeld ab
*
oft
auf der anderen Seite vom Fluss
wo
sie die Zigarren drehten
fand
mein Onkel kein Glück
zwei Zimmer einer Familie Wohnung grau das Haus grau die Zeit
zum
Liebe machen kam er auf unsere Seite der Stadt
zu
den Glühlampengirlanden frisch lackierte Baracken am Hafen
wo
schon Großvater sich hingetragen
nackte
Weiber satt
nichts gegen ihre Frauen dick angezogen im Kittel den ganzen Tag
kam
von der See ein anderer Onkel
zurück
mit wilder Braut
aus
seiner Kneipe dort wuchs der letzte alte Lindenbaum
deren
Geschlecht unserer Straße den Namen gab
hingen
wir Kinder vor seiner Theke
kickten
die Murmeln auf nackter Erde bis vor die Nacht
*
nie
zu sehen für uns
der
Stadt Bürgerbarone Kaufmannes Macht
Schätze
versteckt hinter blätternden Fassaden
munkelte
man hinter verschlossenen Türen
aus
England mitgebracht bezahlt
aus
Waffenhandel plus geröstetem Kaffee für die ganze Welt
vom
Kaffee wurde geprahlt
Waffen
verlassen den Hafen noch immer diskret
freuten
wir uns über neue Knallpatronen
aus
Tante Emmas Schreibwarenladen
für
die Trommeln unserer Plastikcolts
Wyatt
Earp war das Vorbild
Gandhi
hatte bei uns noch keinen Schlag
*
In
dieser Stadt
wurden
wir dies wurden wir das
schnell
kamen die Kinder nur im Suff
wie verschwiegen es aus unseren Häusern kroch
legten
wir stolz unsere mühsam geschnorrten Groschen
auf
die Ladentheke für Sigurd Heftchen im Querformat
Mecki
auf Reisen in Din A 4 mit Hardcover Umschlag
Hör
Zu zum Lesen in kargen Zeiten der Kirchenbote
unsere
Diaspora polnisch sprachen wir Polen
seit
Großvater hier nicht mehr
*
haben
wir uns oft geschlagen
mit
Stangen vom Schrottplatz den Ritter gemacht
auf
Trümmergrundstücken kein Fußballplatz
bis
die Farben auf die Wände kamen
„ihr
sollt es mal besser haben“
von
uns wörtlich genommen
verstanden
wir
was
man uns angetan
haben
wir die Fassaden zerschlagen hervor gezerrt
aus
den Kellern von den Böden die Fundstücke
unserer
Scham saure Muttermilch
in unserer Väter Stadt
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