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Dienstag, 5. November 2013

Zu großes Ego

Gedicht nach einer 5- Wortvorgabe von Birgit Burkey:
Ego, Gunst, Splitter, laufen, tausend
  
ach
wie mein Ego
mir raubt deine Gunst
nur noch Splitter
unserer Liebe
laufen
rund
nach tausend
vergeblichen
Streicheleinheiten


Freitag, 27. September 2013

Eine feine Sache




Er fand, dass eine Freundin eine feine Sache sei. Denn seit kurzem war Bernhard verliebt und hatte daher auf der Arbeit die Möglichkeit an etwas anderes zu denken, als an die monotonen Handgriffe am Band.
Auch ging er jetzt fröhlicher nach Hause, zumindest kam es ihm so vor.
Jeden Tag überlegte er, was er Gutes für seine Freundin tun könnte, baute seine Wohnung Stück für Stück nach ihrem Geschmack um, kaufte sich zum Anziehen, was ihr gefiel und führte sie in die Restaurants, die sie besonders mochte.
Hätte man ihn gefragt, ob er glücklich sei, hätte er gesagt:
“Ja! Eine Freundin ist eine feine Sache.“
Aber es fragte ihn keiner, denn das sah man ja.
Trotzdem standen sie eines Tages traurig vor seiner Haustür, seine Freundin und er.
Sie sagte: „Es geht nicht. Glaub mir.“
„Aber warum?“
„Du bist einfach nicht mehr der, in den ich mich verliebt habe. Du bist ein Anderer geworden.“
„Warum, sag es mir!“
„Ich weiß es nicht.“
So trennten sie sich und Bernhard fand schon bald, das keine Freundin zu haben auch eine feine Sache sei und hatte längst begonnen seine Wohnung nach seinem Geschmack um zu gestalten, in die Restaurants zu gehen, deren Essen er mochte und bei der Arbeit dachte er nun daran, was er sich noch alles Gute tun könnte am Feierabend.
Wenn man ihn nun gefragt hätte, ob er glücklich sei, hätte er nur kurz und knapp gesagt: „Ja!“
Aber es fragte ihn keiner, denn das sah man ja.

Freitag, 9. August 2013

Wenn wir uns treiben unter die Brücken



Wenn wir uns treiben unter die Brücken
Den Tag für den Schnaps nehmend
In den Armen alles was sich mit zu nehmen lohnt
Verschweigend unsere Häuser und Fluchten
Im Takt geliehener Gemeinsamkeit

Stehen wir schwankend bereit in Dunkelheit
Das Licht zu verfluchen, die helle Sonne
Graben uns bei uns selber ganz tief ein
Summen mit, Flügel schlagend im Nebel der
unseren Schweiß wie ein richtiges Leben aus uns treibt

geht wohl der eine für uns über das Wasser
die andere in den Park, die Hoffnung dort zu füttern
bereit alle Eide zu schwören, wir wären die Brut
aus ihrem Leib und die beste seit sehr langer Zeit
verloren nun zwischen den frischen Grabsteinen

geben sie uns so auf und wir sie und alles ohne Ton
einfach so wie Vögel fliegen in den kalten Herbst
wie die Gräser ohne Schnitt verdorren im Sommerwind
vergessen ihre Namen und das was sie laut zu uns sprachen
reiten wir  in den Tod mit freiem Eintritt ins Zombieparadies

zählen unsere Punkte in einem verlorenen Spiel
geile Momente schlagen die Stunden, Tage, Jahre
leicht aus dem Geschäft und nichts bleibt erhalten
Hauptsache heute törnt es uns an und geilt uns auf
Was sich sonst nicht mehr spüren und bewegen ließe

Fürchten wir nur, was uns ins Leben ließ
Unverdrossen weiter um uns herum bunt heraus sprießt
Fürchten wir am Ende uns nur vor uns selbst

Mittwoch, 31. Juli 2013

Brummkreisel



So mancher kreist
und kreist um sich
als Ego-Zentrifuge

stößt er sich an denen
die an ihm geradeaus
wie kreuz und quer

auf schlängelnden
Wegen eingehakt
munter vorüber schluren

dreht er sich und
dreht sich um sich
selbst im engen Kreis

vom Leben unbeirrt
kleiner Brummkreisel
gedrückt und gedrückt

bis er in dem Loch
seines Kreises verfault
an sich selbst erstickt


Montag, 15. April 2013

Ich-Gedichtetes

 
nach einem 
ausgedehntem 
Spaziergang 
durch das
Internet auf 
Gedichte-Seiten:

als das Ich
in das Gedicht trat
blieb unter seinen Stiefeln
wenig von der Welt
erhalten die nur noch
spärlich Eingang fand
ihr Leid übergossen
von der Ich-Brühe
puren Selbstmitleids

sagte die Welt sich
los von den Gedichten
fing das Singen an
fand sich wieder und
geborgen im Klang
der Instrumente
ließ sich lieber Malen
Zeichnen fand neuen
Mut in den Farben
mit großem Applaus
von den Menschen

seitdem klagt das Ich
in den Gedichten noch mehr
über seine Einsamkeit
fest zementiert in
kleinen Kreisen