Er
fand, dass eine Freundin eine feine Sache sei. Denn seit kurzem war Bernhard
verliebt und hatte daher auf der Arbeit die Möglichkeit an etwas anderes zu
denken, als an die monotonen Handgriffe am Band.
Auch
ging er jetzt fröhlicher nach Hause, zumindest kam es ihm so vor.
Jeden
Tag überlegte er, was er Gutes für seine Freundin tun könnte, baute seine
Wohnung Stück für Stück nach ihrem Geschmack um, kaufte sich zum Anziehen, was
ihr gefiel und führte sie in die Restaurants, die sie besonders mochte.
Hätte
man ihn gefragt, ob er glücklich sei, hätte er gesagt:
“Ja!
Eine Freundin ist eine feine Sache.“
Aber
es fragte ihn keiner, denn das sah man ja.
Trotzdem
standen sie eines Tages traurig vor seiner Haustür, seine Freundin und er.
Sie
sagte: „Es geht nicht. Glaub mir.“
„Aber
warum?“
„Du
bist einfach nicht mehr der, in den ich mich verliebt habe. Du bist ein Anderer
geworden.“
„Warum,
sag es mir!“
„Ich
weiß es nicht.“
So
trennten sie sich und Bernhard fand schon bald, das keine Freundin zu haben
auch eine feine Sache sei und hatte längst begonnen seine Wohnung nach seinem
Geschmack um zu gestalten, in die Restaurants zu gehen, deren Essen er mochte
und bei der Arbeit dachte er nun daran, was er sich noch alles Gute tun könnte
am Feierabend.
Wenn
man ihn nun gefragt hätte, ob er glücklich sei, hätte er nur kurz und knapp
gesagt: „Ja!“
Aber es fragte ihn keiner, denn das sah man ja.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen