Donnerstag, 16. Juni 2011
Neue Funkfrequenzen bedrohen Amateurtheatergruppen
Schon mal von der "Frequenzbereichszuweisungsplanverordnung" gehört? Im Jahr 2009 wurden die bislang kostenlos zur Verfügung gestellten Frequenzen von 790 - 862 Megahertz durch die Bundesnetzagentur mit Milliardengewinn verkauft. Genutzt wurden die u.a. für drahtlose Mikrofonanlagen auf Bühnen. Professionelle Anbieter sollen daher für die jetzt entstehenden Mehrkosten durch Neuanschaffungen entschädigt werden (zwischen 10 - 65tausend Euro plus Gebühren). Nicht so die Amateurveranstalter wie z.B. die Amateurtheater oder Theater-Ag’s der Schulen. Dabei sind die gerade in ländlichen Regionen oft als hauptsächlicher touristischer Kulturevent ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die Kreise und Kommunen und daher unverzichtbar. Springen diese nun bei den Kosten ein, ist es der Bundesregierung in Berlin mal wieder gelungen, still und unbemerkt Geld zu scheffeln auf dem Rücken der Kommunen. Der Präsident des BDAT (Bund Deutscher Amateurtheater) Norbert Radermacher hat deswegen in einem Brief an den Wirtschaftsminister mindestens 2,5 Millionen für die Amateurtheater gefordert. Reaktion: Verweis auf die eingangs genannte Verordnung. Ich meine: da muss noch viel mehr geschehen. Zum Beispiel gehen auch kleine Vermieter von solchen Anlagen leer aus. Auf diese sind die Veranstalter in den ländlichen Regionen aber dringend angewiesen. Also: wer kassiert muss auch zahlen! Und zwar an alle Betroffenen ohne Einschränkung.
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