Donnerstag, 7. März 2013

Auszüge aus einem Brief meiner Großtante Betty über die Vorfahren meiner Mutter:










„Deine Oma hatte als junge Frau die sogenannte Fallsucht mehrere Jahre (nach Aussage ihrer 2.ältesten Tochter Gesine) durch einen besonderen Schreck oder Schock, in dem sie bei einem Anfall mit ihrem Unterkörper in eine umstürzende in Glut befindliche Feuerkike gefallen, hat sich die Krankheit verloren. 
Einige Jahre später jedoch nach der Geburt des 8. Kindes hat sie sich infolge Krampfadern ein offenes Bein zugezogen, dass, soweit ich zurückdenken kann eine einzige tiefe Wunde von der Ferse bis unters Knie verlaufend den Unterschenkel zerfressen.

Ihr ältester Bruder starb als Junggeselle in den 40ziger Jahren an einer schrecklichen Krankheit, wie Oma sich ausdrückte, welche, habe ich nie von ihr erfahren können.

Ihr jüngster Bruder erlitt mit 6 Jahren urplötzlich eine Lähmung beider Beine und des linken Armes, nachher lange krank gewesen, u.a. Knochenfraß Zeit seines Lebens, fuhr auf einen kleinen dreirädrigen Wagen, durch Selbsthilfe der rechten Hand, war sehr intelligent, keine Schule besucht, jedoch Hausunterricht, hat sein Leben gefristet durch sein Erbteil vom elterlichen Haus, starb im Alter von 42 Jahren an Blutvergiftung infolge der alten Wunden.

Deine Mutter starb nach einer Gallenoperation nach dem Krieg, wie Du weißt und Dein Vater  am 30.02.1960 nach einer Lungenentzündung im Krankenhaus.  

Krankheit von deinem Vater, meinem Bruder, soweit mir bekannt von Seiten der Mutter und selbst erlebt. Mit 4 Jahren soll er Krämpfe bekommen haben, die zunächst zu einer Lähmung beider Hände führten, sämtliche Finger zusammengeballt, Daumen eingeklemmt. Erst nach längerer Zeit haben sich die Finger ganz langsam wieder gelöst durch ständiges Bad von heißem Leinsamen, wochenlang fortgesetzt (Hausmittel).
Die Krämpfe jedoch hatte er noch bis 18 Jahren, wo auch sie durch ein Hausmittel, zerriebene Kräuter, beseitigt wurden.
Jedoch das Stottern hat er fast die Zeit seines Lebens behalten, auch neigte er ein wenig zur sogenannten Mondsucht bei Vollmond, was sich jedoch später verloren hat.

Mein ältester Bruder starb im Alter von 6 Jahren, Wasserkopf.

Der nachfolgende Bruder starb mit 13 Jahren an TB.

Eine Schwester verstarb im Kleinkindesalter verstorben.

Die restlichen Geschwister gesund, außer ich, weniger widerstandsfähig, wohl infolge einer Infektion von TB im Alter von 19 Jahren durch Vater und 3 maliger Operation Unterleib und Darmverschlingung.“

Meine arme, „nicht widerstandsfähige“ Großtante hat alle Geschwister und ihren Mann überlebt und wurde fast hundert Jahre alt. Ich habe sie nie anders als kräftig und putzmunter erlebt. Dieser Brief gehört zu meinen besonderen Erbstücken.

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