Sonntag, 28. April 2013

Eisiger Reis





ich ging auf einem See
da fiel plötzlich Schnee

eine dunkle Stimme hob an
„da haben wir ja den Mann

den stets unwirschen Knaben
lasst uns an ihm uns laben“

brach unter mir das dicke Eis
landete auf einem Feld mit Reis

die Stimme war noch da und rief
„nun säe schön und dies ganz tief

hier darfst du murren klagen
der Sonne Deine Sorgen sagen

nur sehe zu, der Reis braucht Liebe
sonst gibt Hunger bald Dir Hiebe“.

Halt, bin kein doch kein Bauer
Hier werd‘ ich bestimmt nicht schlauer

Wo ist das Wasser von meinem See
„Hinweg geflossen, wie der letzte Schnee!

Immer war Dir alles zu kalt, zu warm
Ja, hier biste jetzt mal wirklich arm“

sprach‘s und auf immer verschwand
die Stimme, raubte mir den Verstand

ich schrie und rannte und schrie
nie wieder aber hörte ich sie

„musst sogar im Schlaf jetzt meckern,
da hilft kein Klotzen und kein Kleckern?

was träumste da nur für‘n Stuss
wach auf, mach mit dem Unfug Schluss!“

so saß ich plötzlich auf meinem Bette
fortan nur noch für alle hier der Nette

gemieden hab nur ich seitdem den Reis
und auch den See mit seinem dicken Eis

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