Freitag, 28. Juni 2013

Was aber wenn


Was wenn ich nicht will
längst schon entschwunden
meine Hammerschläge
die Pforten von Jericho
die Gärten der Pharaonen
was wenn wir nur treiben
wie Lastschiffe einst
auf dem gewaltigen Nil
waffenlos ausharrend
bis Pyramiden uns
unsere Kraft rauben

der in der Tonne
ist weit weg wie
seine Sonne die er sich
von Feldherren erbat
und auch der mit den Kreisen
half uns nicht wirklich
wurden die unseren
doch gestört ohne Ende

was wenn wir doch mal
ausbrechen riskieren den Tod
für Freiheit und Menschenwürde
was wenn wir die Ohren
ihnen entwenden
ihren Trompeten
uns stumm zeigen wo
wir Ja sagen sollen und
eifrig abnicken mit
offenen Händen

was wenn wir einfach
aufstehen alle Ziele
ablegen und aufbrechen
in das „Irgendwo hin“
verweigern den Zins
unsere Kraft für uns selber
einsetzen uns lieben
ohne Scham und Ehevertrag
was wenn wir laut mal sagen
Nein und Ja zu uns selbst
zur Freiheit zum Leben

was wenn wir umarmen
nur was uns gefällt
uns nicht länger entschuldigen
für unsere Unvollkommenheit
unsere Erschöpfung
in ihrem Hamsterrad
was wenn wir ihre Sicherheit
als unsere Fesseln durchschauen
und einfach mal durchstarten
mit dem was uns dereinst
in die Wiege gelegt wurde
als Riesenrad eines Lebens
mit Gütegarantie und Glückswegen

was aber wenn wir darauf
verzichten weiter ausharren
abnicken uns verzehren
wie Waren uns nur selber
verbrauchen für gar nichts
und schnöden Lohn  im Beipack
viel zu hohen Zinsen
was wenn wir nichts ändern
was bleibt, was wird sich
für unsere Nachkommen noch
lohnen, wie sehen deren
Wiegengaben dann aus?


© Bild und Text: Jörn Laue-Weltring Lingen 2013

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