Nicht
geahnt haben die Väter und Mütter der Schulen, dass sie mit deren Einrichtung
jenen Menschen einen Unterschlupf schufen, die in der Welt mit verqueren Füßen
und Händen herumgeistern und wenig anfangen können mit sich und den Gewerken.
Erst in den Schulen blühen sie auf, erklären dort gut geschützt die Welt zum
Bildungsobjekt und dass sie nur dazu da sei, etwas zu lernen. Man schickte
ihnen Kinder und Geld, mit der Zeit mehr Kinder und mehr Geld und so dachten
diese Menschen, das mit ihnen alles in Ordnung sei.
Der
Staat handelte fürsorglich an ihnen, schickte sie nach der Schule zur
Hochschule, von der sie direkt wieder zurück in die Schulen durften. So brauchten
sie keinen unangenehmen Umweg über das Leben außerhalb der Schulen zu machen.
Da
aber dieses Leben für sie Unterrichtsstoff war und sie nicht selten auch
Vertretung in Fächern machen mussten, die sie gar nicht gelernt hatten, meinten
viele von ihnen mit der Zeit, dass man alles lernen könne, wenn man es nur
richtig beigebracht bekomme. Über das „richtige Beibringen“, Pädagogik genannt,
wurden gar viele schlaue Bücher geschrieben, aber nur sehr wenig umgesetzt, da auch
die Lehrer dem allgemeinen gesellschaftlichen Stresssymptomen anheimfielen. In
der Folge davon mussten viele, aus ihrer Sicht viel zu früh, dann doch die
Schulbänke für immer verlassen, was aber zu keinen größeren Schäden führte, da
sie in Pension gingen. Und da sie einfach nicht aussterben, diese Menschen, die
nur in Schulen zu gebrauchen sind, was in letzter Zeit, zwar öffentlich in
Frage gestellt wird, aber doch wohl Fakt ist und bleibt, schicken wir ihnen
bestimmt auch noch in den nächsten Jahrzehnten unsere Kinder und das nötige Kleingeld,
damit sie den Bauleuten mit ihren Häuslespezialwünschen auf den Nerv gehen
können, oder den Buchhändlern, oder den Schlachtern, allen die in ihren Augen
nicht genug wissen, das Falsche gelernt haben, auf jeden Fall zu wenig und
daher unbedingt der Unterweisung von ihnen, den Lehrern bedürfen.
Und
so sei ihnen der Welttag der Lehrer von Herzen gegönnt, denn worüber könnten
wir sonst so herrlich meckern, schimpfen und lästern, wenn es sie nicht für uns
so herrlich besserwisserisch, weltfremd und „pädagogisch engagiert“ gäbe? Und
was wäre unsere Kindheit ohne sie, ihre Sechsen und Einser, ihre Sprüche wie „schon
wieder nur ausreichend!“, „Leider ein Mangelhaft“, „Hier, befriedigend, streng
Dich mal wieder an!“
Ja,
die Lehrer in den Schulen. Hoch sollen sie leben und möglichst schnell und weit
weg aus unserem Leben.
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