Samstag, 2. März 2013

Manila Du Schöne















Manila Du schöne
der Nächte und Tage
Strichätzerin meiner Luftwege
in der immer brandaktuellen
Symphonie Deiner Jeepnys
Zigarettenverkäufer Tricycles













behütet mich das Kläffen Deiner
hungerschlanken Straßenhunde
unter dem Moskitonetz
zwischen Sodom und Gomorra
im auf und abbrausenden
Kampf um die Abfalltonnen
für Deinen Smokey Mountain
Jahrzehnte lang  zum Himmel
gewachsener Müll
auf dessen Spitze Deine Kinder
in ihrer Hütte mir Speisen
Bett und Schlaf kredenzten

 


















An den Morgenden leckten wir
alle unsere Wunden in den
aufgerissenen Fellen
vor dem täglichen Abflug
auf Abgaswolken durch Deine Adern
bis im Kampf Weiß gegen Rot
die Blutkörperchen langstieliger
Nächte den Morgen besiegten













wenn in den Barios Red Horse
Kehlen reinigten vom brennenden Berg
hielten unsere Organizer
in gut bewachten Unterschlüpfen
ihre Meetings mit uns ab
plärrten Snoopys in channel four
und seven mitten im Karneval
der Weihnachtszeit
american „white cristmas“










drehst Du Dich Manila
Du Schöne karger Hütten
notdürftiger Nachtlager
ohne  Lohn Brot Wasser
heilst perforierte Herzen
kühlst verätzte Hälse
die länger und länger
werden bei der Suche
nach einem anderen Morgen














Manila Du Schöne
ich habe Dich satt
gesehen in weißverkalkten
Palästen himmelstrebenden Glastürmen
voll mit tödlicher Gier die Freundlichkeit
ihrer Gäste ausgewiesen mit Smoking
Uniformen Bischofsroben Kreditkarten
die ungeheure Zahl Deiner verlumpten
Architekten deren Bauten Tag für Tag
Dich in ein riesiges Squatterareameer
verwandeln



















Manila Du Schöne
Deine alten Augen Wände Türme
sie schrumpfen in der Mitte
zu Fossilien der Macht
Manila, meine Stadt der Geister
die mir fröhlich zu winken aus
Karton- und Einkaufstütenfachwerk
mit einer besseren Zukunft
in ihren fleißigen Händen
gib besser auf sie acht

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