Montag, 28. Oktober 2013

in der Nähe Alarm



Im Siegener Museum vor Rubens Gemälden. Aus seinen dunklen Farben strahlt uns das Licht des Meisters an, zeigen sich uns faszinierende Allegorien gleich den prall mit Leben gefüllten Novellen in späteren Kunstepochen, noch immer lebendig, noch immer auch aus unserer Zeit.
Peter Paul Rubens, Malersuperstar seiner Zeit und Diplomat, gestorben 8 Jahre vor dem Ende des dreißigjährigen Krieges, zeigt uns in seinen opulenten Bildern die Kraft der Liebe, die Vergeblichkeit jedes kriegerischen Kampfes und verweist auf mögliche Wege zum Frieden.
Vor Begeisterung und Neugier zucken unsere Finger, zeigen wir uns dies und das, die Geschichten gemeinsam zu entschlüsseln. Aber in jedem Raum erklimmen sofort die Stimmen der Wächterinnen die Höhen spitzester Töne, scharfkantig und unmissverständlich.
„Sie sind zu nahe dran! Sie lösen Alarm aus.“
Bei jedem Bild der gleiche scharfe Ruf und wir fragen uns auf dem Heimweg durch die. im Krieg völlig zerstörte und danach viel zu hastig, zu billig und nur dem Zweck dienend aufgebaute Stadt, Siegen nach der Ursache der Schärfe im Ton und der Bedeutung der Worte:
„Zu nahe dran“ und „Alarm“.  Welche Gefahr geht von diesem Rubens heute noch aus? Was sollen wir nicht erkennen, wenn es nach dem Willen dieser Harpyien geht? Zu nahe woran und Alarm wofür und vor was? 

(c) bild "Löwenjagd": siegener museum oberes schloss  + text jörn laue-weltring lingen 2013

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