Kaum
hatte Eva Adam den Apfel gegeben und er ein großes Stück heraus gebissen, da
bekam er schon zu ihrer und seiner Überraschung einen großen Ständer. Beide
wussten zuerst überhaupt nichts damit an zu fangen. Vorsichtig näherten sich
ihnen die Tiere, die ebenfalls durch den Apfelklau neue Gefühle bekamen und
hofften, die beiden Menschen da könnten ihnen zeigen, was damit an zu fangen
sei.
Zu
Evas Entsetzen kam Adam recht schnell auf eine Idee, die ihr aber gar nicht
behagte. Er bekam große gierige Augen, als wäre sie nun für ihn der Apfel. Als
er sie zu sehr bedrängte, floh sie in ein Gebüsch, sich dort mit Blättern zu
bedecken. Das hatte sie nie zuvor getan und wusste auch jetzt nicht so richtig
warum. Aber es schien zu helfen. Adam beruhigte sich etwas, wenn auch der
Ständer unverändert zu ihr hinwies.
Die
Tiere hatten das gesehen, die Weibchen zierten sich wie Eva und die Männchen
umrundeten sie ratlos.
Adam
gab nicht auf, entfernte die Blätter von Eva, sprach sanft zu ihr hin und
streichelte sie.
Eva
war enttäuscht. Wo war nur der nette Spielkamerad geblieben? Seine Grabbelei
auf ihrer Haut wirkte fremd und ungewohnt. Mit der Zeit aber zeigte sich eine
ihr völlig neue Wirkung. Sie sehnte sich nach ihm, nach seiner Berührung und
schließlich taten sie, was auch den Tieren rund um sie herum eine Lösung dieser
völlig neuen Probleme im Paradies beschwerte.
Als
Adam schließlich von Eva abließ, bedeckte auch er sich mit Blättern und schämte
sich. Eva tat ihm nach und hatte das Gefühl, das irgendetwas fehlen musste bei
diesem neuen Spiel. Im Gegensatz zu ihm fühlte sie sich nicht müde und
zufrieden. Schlimmer noch. Adam schlief einfach neben ihr ein, als wenn es
nichts zu besprechen gäbe und sie musste alleine vor sich hin denken.
So
entdeckte der Alte sie am nächsten Morgen, bemerkte sofort, dass auch bei den
Tieren nichts mehr war wie zuvor, dachte sich sein Teil und vertrieb die ganze
Horde aus dem Paradies. Bei seinen Äpfeln war er nun mal sehr eigen.
Eva
schnallte als erstes, das dieses merkwürdige Spiel Nachwuchs in ihr reifen ließ
und noch vor ihr hatten viele der Tiere plötzlich Junge.
Adam
fand das aufregend und bedrängte sie Tag und Nacht. Schließlich willigte sie
ein, fand auch heraus, wie sie auch auf ihre Kosten kommen konnte. Vor allem aber
hoffte sie, auf diese Art zu einem männlichen Wesen kommen zu können, dass sie
wirklich lieben konnte. Adam ging ihr nämlich ziemlich auf den Geist, allein
der Mangel an Auswahl ließ sie bei ihm bleiben.
Und
Adam? Der träumte von einem schönen Mädchen, dass sie ihm gebären würde, einem
Mädchen, dem er seine ganze Liebe schenken könnte. Eva, das spürte er, war dazu
nicht das ideale Objekt.
Den
Tieren waren diese menschlichen Vorbilder bald suspekt und sie trieben es auf
ihre Weise und waren sich bald darauf selbst genug.
Nur
bei den Menschen hofften die Paare, wenn auch bald schon mit größerer
Wahlmöglichkeit im Angebot der Partner, in ihrer Not noch immer auf die Kinder
und dass sie diese dann lieben könnten, viel mehr als ihre Partner. Und da sie
trotz vielfacher Bemühungen bis heute nicht ausgestorben sind, träumen sie auch
wohl heute noch vor allem von ihrer Nachkommenschaft in den schönsten Tönen.
Die sollten es einmal besser haben.
Der
Alte aber in seinem Paradies besah zweifelnd den Baum der Erkenntnis und dessen
Äpfel. Wirkten die Äpfel doch nicht so richtig oder hatten die beiden einfach
nur zu wenig vom Apfel gegessen? Auf jeden Fall hatte er sich viel mehr von
deren Wirkung versprochen.
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