heute
mit dem Wagen
auf Landstraßen
durch Dörfer
matt schimmernde
Grünweiden
Ruhe gesucht
Frieden
Entspannung
neue Kraft
was hier so
am Feldrain liegt
bisweilen
um die Ecken biegt
Landschaftsglück
Heimatstücke
Wurzeln
Traktorentuckern
Juchzen meines Spiegelbildes
des Knaben
mit den kurzen Hosen
sein Treiben im Hühnerstall
Schweinsblasen zum Himmel fliegen
das Blut gehört der Wurst
die Schwarte knusprig gebraten
der Hintern versohlt
nach Missetaten
frage ich mich
immer noch
wie er das ohne Angst
getragen
der Kuss hinter der Scheune
neugieriges Tasten bei Besuch
in feuchtklammen Betten
Bilder deren Worte
nicht gesprochen wurden
Tabus ohne Hinweise
durch die Muttermilch
leibhaftig
in uns geworden
Scham kannten wir nicht
wer sich schämte
gehörte verdroschen
unsere Art Frieden
Ruhe und Glückseligkeit
als Messdiener
ungebrochen
der Herrgott verzeiht
gleitet mein Wagen
durch die Erinnerung
vorbei an den Kirchen
Gehöften
verloren der Frieden
Ruhe
Entspannung
zu viel erreicht
zu wenig
von dem
was die immer
schmurtzigen Hände
damals suchten
hemmungslos
ausprobierten
als wäre jeder Tag
nur für uns erfunden
endet die Fahrt
in der Dämmerung
Auto in der Garage
an der Fernbedienung
müde
entspannt
zufrieden
das was ich jetzt sehe
reicht
muss reichen
für den Rest
meines Lebens
unseren Kindern wächst
ein anderes Land
entgegen
(c) text + bild jörn laue-weltring lingen 2013
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