Und es trug
mich ein Karnickel einst
quer über das
Feld der Kindheit
in ein Karussell
mit Handys Laptops
Skype
Facebook und Xing
trug mich in die
verlassenen Werkshallen
erkalteter Hochöfen
verschlackter
Bergwerke Kokereien
Transportbänder
bis in
verlassene staubige Bürotrackte
zeigte mir den
Alptraum Zukunft als
Gegenwart des
Labyrinths unseres Wahnsinns
Hühner-KZ’s vermaiste
Wiesen Weiden
kein Loch tat
sich uns auf als Versteck
über die Ozeane
fuhren wir eingepfercht
unter Massen
an Fleisch Blumen T-Shirts
quer durch
alle Tsunamis hin und her
duckten uns
unter radioaktiven Wolken
hindurch bis
wir in den Bergen die Flucht
fanden
Menschen mit Sicheln Schwielenhänden
Tieren im
Stall auf den Weiden an Tränken
aßen ihren
Käse tranken ihre Milch mit Kräutern beschenkt
bis ich
aufwachte ohne Karnickel allein
den Tag
beginnen musste mit meinen Bildern
im Fernseher der
gleiche Scheiss Hektik
Stress
Existenzkampf als festgezurrte Lebensschiene
wagte ich den
Stopp auch nicht mehr mich
aus zu ruhen schnürte
die Stiefel packte die
Wanderstöcke Wegzehrung
ein den Rucksack
Irgendwo müssen
diese Berge ja sein
irgendwo jene
Reste auf uns warten
die Vernunft
der Humanisten die uns einst
Kathedralen bauen die Sixtinische
Kapelle Guernica
die Mona Lisa
schaffen ließ, irgendwo
nicht aus den
Leibern von Schwarzen Asiaten
Latinos
KZ-Viechern Menschen leben
irgendwo Menschlichkeit
sich bewahrt haben
ohne selbstzerstörerischen
Bock auf Hass Terror Waffen
einfach lebend
mit der Natur den Speisen
aus dem
eigenen Land in guter Nachbarschaft
mit allem und
der Freude über jeden
Sonnenaufgang
und ich mit dem Kuss von Dir(c) Bilder und Text Jörn Laue-Weltring, Lingen 2013 (Schwarzweiß: Manila, Sturz von Marcos, Bunt: Mallorca kurz nach Francos Tod)
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