Samstag, 22. Juni 2013

Was für Tage

was war das
damals
diese Tage

was für Tage
Metalltage
Mechaniktage
voller Stangen
Schmieröl
Gusseisen
Fliesenwände
Fliesenböden

Hydraulik
auf allen
Plätzen
hohe Hallen
lärmend im Chor
giftiger Wolken
und undichter
Ventile pfeifen

was für Tage
Knattertage
Kreischtage
Metall an Metall
flüssig aber
fließt es
mit dem stets
lauernden Tod
durch die Werke

Schalterwände
Schalterkästen
Zeiger wandern
hinter Rundglas
zitternd im Kreis
für Druck und
Hitzestand
Ausstoß und
Pegel

was für Tage
Kindertage
Jugendtage
zwischen Krieg
und Frieden
eingeklemmt
vor allem reich
an Kopfnüssen
der Stöcke Tanz
auf Fingerkuppen

was für Tage
Einkaufstage
Wegwerftage
randgefüllt mit
fetten Eintöpfen
Gulaschkanonen
Butterstullen
stets was Neuem
Überstunden
zahlen ja dafür

was für Tage
was war das
wie ging das
in dem großen
Schweigen der
Vorherzeit
dem wo alles
so viel schlimmer
unsere Beine
trotzdem fest
unter den Tischen
der Hausherren

hätte sie nur
einer gewarnt
dass Leben ohne
all das sich
wirklich lohnt

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