Stilles Entsetzen: ein ehemaliges "Vorbild" im Netz gefunden als Hartz-IV-Empfänger, samt Frau. Was ist da geschehen, den Bach runtergegangen? Immerhin: sie leben noch zusammen. Nur woanders als damals. Sie kämpfen gegen Hartz-IV, die Folgen, die Äußerungen der Politiker und Behördenvertreter. Sie kämpfen öffentlich. Unterschreiben Aufrufe und Strafanzeigen. Ist das schon Hartz-IV-mildernd? Mehr aus- oder mehr eingerichtet?
Leider kein Bild in Google gefunden. Aber warum könnte ein Bild mir helfen? Dafür ein anderes von einem, der mehr Erfolg hatte. Das Gesicht verkniffen, hart, unnahbar. Mehr Erfolg?
Aber tröstet nicht wirklich. Und wenn ich die anderen beiden gefunden hätte, lachend, freundlich, dem Betrachter mit offenen Augen zugewandt?
Da sitze ich in meinem Job, dem normalen Wahnsinn von Streß und Zukunftsangst, und würde gerne zu ihnen hinfahren, sie besuchen und betrachten. Nicht ihretwegen. Es ist zu lange her und die Beziehung zu sporadisch und oberflächlich. Nein, meinetwegen. Und wegen der Zukunft, möglicher Entscheidungen, anderer Apelle.
Stilles Entsetzen, dann Trauer. Um sie. Um uns. Um den Fehlschlag eines humanen, angstfreien Lebens. Mit Arbeit, Zielen und Lohn. Da hatten wir mit der Gesellschaft einst anderes vor. Und mit uns in ihr.
Gut sie gefunden zu haben. Dafür liebe ich das Internet. Traurig sie so gefunden zu haben. Aber vielleicht lachen sie ja doch. Kraft zum Kämpfen haben sie ja.
Mittwoch, 15. August 2007
Trauriger Fund im Netz
Labels:
Hartz IV,
Kurztext,
Laue-Weltring,
Prosa
Standort:
Lingen (Ems), Deutschland
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen