Samstag, 16. März 2013

Wegweisend




















Auf dem Weg.
Sich auf den Weg machen. Sehen, Worte finden, die Sprachlosigkeit überwinden angesichts der Welt. Durchwandern. Erwandern.
Und immer sind es die Worte, die uns erleben lassen, anfassen, verstehen.

Namen. Wir vergeben Namen, sehen Namen, erleben Namen, sind selber Namen, hinter denen wir uns verstecken, in denen wir uns aber auch entdecken und die, die vor uns diese Namen besaßen.
Erleben uns selbst, unseren Namen zwischen den fremden, den vielen anderen, den andersartigen.

In ihren hastigen, schrillen, in kleine Häppchen zerlegten TV-Shows zerstören sie die Namen, entkleiden so die Worte von ihrem Sinn.
Worte, die keinen Namen darstellen, nur vorübergehende Ausdrücke für irgendwas, Objekte für Zerstörungswütige, heimatlos, nehmen sie uns die Welt, vernebeln uns die Pfade, bis wir ziellos umherirren, Objekte, namenlos, wie die Worte.

Das ist die neue Welt.
Glauben sie.
Machen sie uns glauben.

Wenn da nicht der Mensch wäre, der sich bückt, seiner Tochter eine Blume zeigt, ihr den Namen erklärt, sich wieder aufrichtet, weiter geht.
Wenn da nicht ihr so neu anwachsendes Wissen wäre, die gemeinsamen Bilder mit Namen, mit Pracht und mit Elend, Gefühlen bunt und grau und schmerzhaft, Abschied und Wiedersehen, und alles ist benannt. So gehen sie sehend und fühlend weiter.

Die Shows und Events digitalisierter Rauschzustände haben keinen echten Strom, auf die Dauer bleibt ihr Bildschirm leer, ist es heute schon, wir glauben es nur noch nicht, warten wieder auf das kleine Kind unserer Märchenzeit, dass als erstes sich traut es laut aus zu rufen: „Da ist doch gar nichts zu sehen!“.

Das Leben kehrt bereits zurück. Der Mann und seine Tochter haben es schon gespürt und reichen sich die Hand, von Generation zu Generation, vom Mann zum Mädchen,   schließen sie ihren kleinen Bund, wie immer mehr in den Städten, Dörfern und Auen, an den Berghängen und Flüssen. Gehen zaghaft vorwärts, dann sicherer bis sie ihr Ziel erreichen, irgendwo dort in der Ferne, weit hinter dem alten, verblassenden Horizont.

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