Als
ich das Buch öffnete
sprang
mir entgegen Günter Eich
hinter
ihm die Heringe
dann
die Matrosen, niedrige
höhere
Ränge, Steuerleute, Kapitäne
immer
noch um Feuer verlegen
für
ihren schlechten Tabak
während
die Heringe den Saft
ihres
Kautabaks überall hin spuckten
versuchte
sofort das Buch zu schließen
zu
spät, nur Günter Eich schlüpfte
lachend
hinein, mir zum Abschied zuwinkend
rief
„viel Vergnügen mit denen, mir
haben
sie lange genug das Wohnen vergällt“
in
diesen Zeiten muss man
mit
Vielem leben, nicht mit Allem
so
fing ich die Heringe wie Schmetterlinge
setzte
sie draußen auf die blühenden Apfel-
und
Kirschbäume, zwei auf den Pflaumenbaum
führte
die Seeleute zur Bar, reichte ihnen
Mentholzigaretten
meinen stärksten Schnaps
als
sie alle schliefen, schaffte ich sie
mit
der Schubkarre drei Straßen weiter
dem
Ortsvorsteher in den Garten, wo sie
auf
dem Rasen ihren Rausch zum Besten gaben
verzog
mich in ein Bistro, rief den Studentenservice
der
reinigte meine Wohnung binnen 5 Stunden
nie
wieder Günter Eich, ab jetzt
Vorsicht
beim Öffnen aller Bücher und
für
den Notfall habe ich mir große Fangnetze
montieren
lassen, die auf Fußdruck
emporschießen
ungebetene Gäste
gleich
einfangen, eingewickelt zum Abtransport
seitdem
wundert sich der Ortsvorsteher
über
die vielen illustren Besucher in seinem Garten
aber
der hatte von Literatur ja auch noch nie
was
gehalten konnte jetzt viel nachholen
während
ich es mir auf dem Sofa bequem mache
gespannt
bei jedem Buch, was ich ihm diesmal
in
den Garten werfen könnte, nur die
drei
wunderschönen Feen habe ich behalten
ihre
drei Wünsche in den Kühlschrank gelegt
da
halten sie sich länger, während ihre Überbringerinnen
begeistert
meinen Fernseher goutierten
mir
dafür die Wohnung aufräumten und putzten
bis
ich eines Tages ein Buch aufgeschlagen
auf
dem Tisch liegen gelassen, da sind sie
hinein
geflüchtet auf Nimmer Wiedersehen
seitdem
lese ich auch wieder Günter Eich
*
Spielt
auf das Gedicht „Wo ich wohne“ von Günter Eich an
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